Die Meinung des Initiativkomitees

Die Landschaft in Uster West ist bedroht. Die Baudirektion des Kantons Zürich plant seit Jahren die sogenannte Strasse „Uster West“. Mit dem vorgesehenen Viadukt über die Bahnlinie von der Zürichstrasse ins Gebiet Loren sowie der Parallelführung zur Winterthurerstrasse in der Brandschänki wird einerseits das Naherholungsgebiet verschandelt und mit Lärm belastet sowie andererseits das national geschützte Flachmoor Brandschänkiriet im Quellgebiet existentiell bedroht.

Das ist ganz kurz der Steckbrief des Projektes Strasse „Uster West“. Das Vorhaben ist aus Sicht des Initiativkomitees auf verschiedenen Ebenen höchst schädlich:

Flachmoor Brandschänkiriet
Flachmoor Brandschänkiriet (Quelle: Baudirektion Kt. ZH. 12, Juni 2017; Linienführung und Beschriftung: Komitee)

Naturschutz

Moore sind im Kanton Zürich bereits zu 90 % zerstört worden. Ihr Schutz ist daher zwingend nötig. Jegliche zusätzliche Bedrohungen und Risiken sind zu vermeiden. Die Umweltverträglichkeitsprüfung hat dem nicht Rechnung getragen. Die Abbildung 1 zeigt die Lage des Flachmoors „Brandschänkiriet“ sowie die Linienführung der Strasse. Der Kanton hat das Brandschänkiriet in der Planung nicht berücksichtigt, sondern das Vorhaben als umweltverträglich bezeichnet und der Kantonsrat hat den Kredit für den Bau der Strasse gesprochen. Dieses Vorgehen ist inakzeptabel.

Kulturlandschutz

Der Schutz fruchtbarer Böden ist ein wichtiges Anliegen der Zürcher Bevölkerung. Deshalb wurde 2012 die Kulturlandinitiative angenommen, die verlangte, dass die fruchtbaren Böden nicht weiter zubetoniert werden. Das Projekt Strasse „Uster West“ sieht eine Zerstörung von 4 Hektaren Kulturland vor – und das wohlgemerkt nur für eine niveaufreie Bahnquerung. Deshalb ist das Projekt unverhältnismässig, schädlich für die Umwelt und schädlich für unsere Landwirtschaft.

Naherholungsgebiet

Das Gebiet Werriker-/Glatten-/Brandschänkiriet ist ein wichtiges, intaktes Naherholungsgebiet. Solche Erholungsgebiete unmittelbar am Siedlungsrand sind für die Bevölkerung wichtig. Wird es mit Lärm belastet und seine Schönheit zerstört, geht den UstermerInnen eine landschaftliche Perle und ein ruhiges Naherholungsgebiet verloren.

Velo- & Fussverkehr

Das teure Strassenbauprojekt dient einzig dem motorisierten Verkehr. VelofahrerInnen und FussgängerInnen sind dort gemäss Projekt nicht vorgesehen! Sie dürfen weiterhin an Barrieren warten.

Richtplan Kanton Zürich
Richtplan Kanton Zürich (Quelle: Baudirektion Kt. Zürich; Beschriftungen: Komitee)

Verkehrsaufkommen in Uster

Die Strasse „Uster West“ ist keine ‚Umfahrung’, sondern führt mitten durch die Stadt. Ein Blick auf den Richtplan des Kantons Zürich veranschaulicht das eindrücklich. Die geplante Transitachse durch Uster, bestehend aus der Strasse „Uster West“ (nördlich Nashornkreisel) und Moosackerstrasse (südlich Nashornkreisel), mit einem Verkehrsaufkommen wie im Gotthardtunnel droht Uster in Nord-Süd-Richtung zu zerschneiden – wie wenn die Trennung durch die Bahnlinie nicht schon genug wäre.

Bereits jetzt fliesst der Durchgangsverkehr am Schulhaus Pünt vorbei. Mit der geplanten Strasse „Uster West“ wäre neu auch das Schulhaus Krämeracker betroffen. Weiter werden die BewohnerInnen von Wohnquartieren an der Wilstrasse wie dem Lot und dem Zellwegerareal – wie auch an der Sonnenbergstrasse als potentiellen Schleichweg – mit einer Transitachse beglückt

Mit einem «JA zur Erhaltung der Landschaft in Uster West»...

  • kann das Naherholungsgebiet erhalten,
  • eine weitere Zerschneidung von Uster verhindert
  • und eine Suche nach besseren Lösungen angestossen werden.