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Kulturland

Ist der Bau der Strasse mit der Kulturlandinitiative vereinbar? Es gehen mit der Strasse Uster West ca. 4 Hektaren Kulturland verloren. Das veranschaulicht die Unverhältnismässigkeit der Projektes am deutlichsten: 4 Hektaren Kulturland für einen niveaufreien Bahnübergang!

Klimawandel + Vernunft

Das 2015 in Kraft getretene Pariser Klimaabkommen verlangt, dass die weltweite Klimaerwärmung seit Beginn der Industrialisierung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu beschränken ist. Für die Schweiz hat dieses Ziel etwas Ernüchterndes an sich. Denn bereits um 1,8 Grad ist hierzulande die Jahresdurchschnittstemperatur seit 1850 gestiegen. Im globalen Mittel sind es 0,85 Grad. Die Schweiz ist vom Klimawandel besonders betroffen – das ist das Fazit des Berichts „Brennpunkt Klima Schweiz“, den die Akademie der Naturwissenschaften im Herbst 2016 der Öffentlichkeit vorge­stellt hat.

Der Bericht zeichnet ein unschönes Bild vom Klimawechsel in der Schweiz. Doch die beschriebenen Folgen vermögen wenig zu überraschen, sind sie doch teilweise bereits deutlich spür- und sichtbar, etwa im für die Schweizer Identität so wichtigen Alpenraum. So dürfte bis Ende des Jahrhunderts der grösste Teil der Gletscher in der Schweiz wegschmelzen. Im Hochgebirge entstehen stattdessen neue Landschaften von Fels, Schutt, spärlicher Vegetation und vielen, meist kleineren Seen. Der Perma­frost taut langfristig bis in tiefere Schichten auf, was vermehrte Steinschläge und Felsstürze zur Folge haben wird.

Der Alpenraum mag besonders empfindlich auf den Klimawandel reagieren, doch auch anderswo sind die Folgen markant. So droht die Fichte, der wichtigste Baum der Holzwirtschaft, aus den Wäl­dern des Mittellands zu verschwinden, setzen ihr doch Trockenheit und eine beschleunigte Vermeh­rung des Borkenkäfers zu. Wenn es im Sommer zu häufigeren und längeren Hitzeperioden kommt, verwandeln sich die Städte zu Wärmeinseln, die vor allem unseren ältesten und jüngsten Mitmen­schen das Leben schwer machen.  Durch die sommerliche Wasserknappheit ist ferner die Landwirt­schaft vermehrt auf Bewässerung angewiesen. Umgekehrt verlängert sich mit dem Klimawandel aber auch die Hochwassersaison, und die Starkniederschläge werden immer häufiger.

Die Zeit zum Handeln ist überfällig! Durch geschickte und nachhaltige Raumplanung, die Städte zum Ziel haben, in denen Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und Erholung nahe beieinanderliegen und so die  Transportwege verkürzen. Wege die vermehrt zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt werden kön­nen. Durch einen sparsamen Umgang mit den (noch) vorhandenen Ressourcen, sei es im Haushalt oder im Bereich der Mobilität. Durch einen behutsamen Umgang mit unserer Umwelt, auch beim Bau neuer Infrastrukturen. Durch ein qualitatives Wachstum also, das sich nicht mehr in die Fläche ausdehnen kann, weil wir die noch übriggebliebenen Grünräume nicht weiter verbauen dürfen. Wir können die landwirtschaftlichen Flächen, die Naturräume und die Erholungsgebiete nicht noch mehr eingrenzen. Die Zeit des gedanken- und rücksichtslosen Bauens auf der grünen Wiese ist endgültig vorbei. Das gilt vor allem auch für Strassenprojekte, die weder verkehrstechnisch ein Problem lösen noch Rücksicht auf ökolo­gische und finanzielle Ressourcen nehmen.

Statt weiterhin „Grün“ zu zerstören, ist das Gebot der Stunde mehr „Grün“ und „Blau“  in die Städte zu bringen: Parks, Bäume und offene Wasserflächen verringern in den heissen Sommern nämlich den Wärmeinsel-Effekt. Lasst uns endlich vernünftig werden und den nachfolgenden Generationen eine  Umwelt übergeben, die ihnen Handlungs- und Gestaltungsspielräume gewährt, ohne dass sie da­bei grosse Altlasten aus der heutigen Zeit übernehmen müssen!

JA zur Erhaltung der Landschaft Uster West!