FAQ

Gibt es Alternativen?

Zweifellos gibt es Alternativen! Diese dürfen aber nicht diskutiert werden, solange der Bevölkerung weisgemacht werden soll, dass Uster jetzt gleich (das heisst es seit 9 Jahren!) die Strasse „Uster West“ vom Kanton geschenkt bekommt.

Die Alternativen heissen:

  • Unterführung Winterthurerstrasse
  • Status Quo
  • Eine Umfahrung, die diesen Namen verdient – z.B. von Riedikon zum heutigen Autobahnende im Aathal
Was ist mit der Unterführung Winterthurerstrasse?

Die Unterführung Winterthurerstrasse ist auf Stufe Vorprojekt geplant und die Umweltverträglichkeit geprüft. Der Kanton verhindert die weitere Projektierung, weil er nach wie vor auf die Strasse «Uster West» setzt. Die beiden Projekte stehen somit in einem direkten Konkurrenzverhältnis.

Wenn die «Initiative zur Erhaltung der Landschaft in Uster West» angenommen wird, steigen die Chancen, dass das Projekt für die Unterführung Winterthurerstrasse aus der Schublade geholt wird.

Dennoch: Ein Ja am 24. September heisst nicht automatisch, dass die Unterführung Winterthurerstrasse kommt. Gut möglich, dass dann weitere Alternativen diskutiert werden. Unter diesen Alternativen ist die Unterführung Winterthurerstrasse derzeit bestimmt die konkreteste.

Stimmt es, dass mit der Strasse «Uster West» keine einzige Barriere aufgehoben werden kann?

Ja!

Stimmt es, dass die Strasse «Uster West» nur dem motorisierten Verkehr dient?

Ja! VelofahrerInnen und FussgängerInnen sind nicht vorgesehen – es wird weder ein Trottoir noch einen Radstreifen geben. Das geht aus den Projektunterlagen hervor.

Wieso haben die Gegner der Strasse «Uster West» nicht das Referendum gegen den Kreditbeschluss des Kantonsrates ergriffen?

Die Strasse «Uster West» ist zwar eine kantonale Strasse und es wäre rechtmässig gewesen, das Referendum zu ergreifen! Die Strasse ist aber nur von lokaler Bedeutung – und weshalb soll das Säuliamt oder das Weinland über eine Strasse in Uster abstimmen ohne dass vorher jemals die Bevölkerung von Uster dazu gefragt worden ist? Wir betrachten die Strasse «Uster West» primär als eine Ustermer Angelegenheit, nicht zuletzt weil wir in der Bevölkerung einen weit verbreiteten Missmut gegen dieses Projekt spüren, über den sich unsere politische Elite seit Jahren stur hinwegsetzt. Dies zeigte dann auch die Abstimmung zur Unterführung Winterthurerstrasse, die absichtlich erst nach dem Kreditbeschluss des Kantonsrates stattfand und zeigte, dass eine Mehrheit der Ustermer eine Unterführung Winterthurerstrasse will – selbst wenn Uster sie zahlen müsste und eine Strasse «Uster West» geschenkt bekäme.

Welches ist eigentlich das Ziel der Strasse «Uster West»?

Diese Frage ist wahrlich schwer zu beantworten. Derzeit wird das Projekt angepriesen als Zentrumsentlastung, obwohl der Verkehr zum Nashornkreisel als Ankerpunkt des Projektes geführt wird. Ferner soll die Winterthurerstrasse, eine gewachsene Verkehrsachse entlastet werden. Das war nicht immer so: Die Planung begann damit, dass die Barriere der Zürichstrasse bei Werrikon aufgehoben werden sollte. Selbst nachdem der Regierungsrat das erste Projekt von 2008 zurückziehen musste, liess er mitteilen, dass die Baudirektion denjenigen Teil des Projektes weiterverfolgen soll, der im direkten Zusammenhang mit der Aufhebung des Niveauübergangs Werrikon steht. Dies betrifft insbesondere die Überführung über die SBB, die Radwegverbindung längs der Bahnlinie, den Rückbau der Zürichstrasse sowie die Instandsetzung der Werrikerstrasse.“ Solches ahnt man nicht mehr, wenn man nun sieht, was die Baudirektion aus diesem Auftrag gemacht hat. Da hat man offenbar hinter verschlossenen Türen den Zweck zurechtgebogen. Es entsteht der Eindruck, als wisse eigentlich niemand, was das Ziel der Strasse «Uster West» ist – aber sie muss jetzt einfach mal gebaut werden, dann wird man den Zweck schon erkennen.

Aufgrund dieser schwachen Legitimation des Projektes, seiner langen Planungs- und Leidensgeschichte sowie der liederlichen Planung ist man versucht zu sagen, das Projekt diene in erster Linie der Beschäftigung von Planern, Beamten und Gerichten.

Warum sind Moore so schützenswert?

Moore sind während Jahrtausenden entstanden und beinhalten eine einzigartige Fauna und Flora, die auf exakt solche Gebiete angewiesen sind. Heute sind 90% der Moore in der Schweiz bereits zerstört. Diese Entwicklung wurde mit dem Moorschutzartikel in der Bundesverfassung gestoppt.

Aufgrund ihrer äusserst langsamen Entstehung können Moore nicht „neu erstellt“ werden. Eine Kompensation durch die Neuschaffung eines Moorgebiets ist somit also kaum möglich.

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat 1987 einen wegweisenden Entscheid gefällt. Sie hat nämlich mit der Annahme der sogenannten „Rothenthurm-Initiative“ den Willen bekundet, die noch verbliebenen Flach- und Hochmoore in unserem Land unter umfassenden Schutz zu stellen. Dieser Schutz ist insofern einzigartig, weil er absolut ist und daher keinerlei Ausnahmen zulässt. Oder anders ausgedrückt: Projekte, die den Moorschutz tangieren, sind gar nicht realisierbar. Ein sehr gutes Beispiel ist der geplante Zusammenschluss der Oberlandautobahn, welcher sich in der geplanten Form als unrealisierbar herausstellte, weil er eben die Moore zwischen Wetzikon und dem Kreisel Betzholz tangiert hätte.

Bedeutet ein JA zur Initiative eine Blockade?

NEIN! Weil eben mit einem JA diese Blockade aufgebrochen werden kann. Das Projekt blockiert sich aufgrund ungeklärter Fragen zum Naturschutz letztendlich selber. So hat bislang noch niemand den Mut aufgebracht die „Übung“ abzubrechen. Eine solche Entscheidung würde für die Stadt Uster wohl bedeuten, dass sie wichtige Fragen zum Naturschutz auch beim Gestaltungsplan Loren übergangen hat. Diese Einsicht scheint zu fehlen.

Sagen wir am 24. September also überzeugt JA und schaffen die Möglichkeit vernünftige und realisierbare Lösungen zu planen. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, im Rahmen der „Stadtraum Uster 2035“- Workshops genau solche neuen Lösungsansätze zu skizzieren und dann in einem nächsten Schritt zu konkretisieren. Indem man die Bürger einbindet und ernst nimmt, schafft man erst die Möglichkeit, Neues nicht nur zu planen, sondern auch zu realisieren. Die sogenannte Blockadehaltung, welche in Uster immer wieder kritisiert wird, entsteht primär, weil Entscheide über die Köpfe der Betroffenen hinweg gefällt und daher nicht verstanden bzw. akzeptiert werden. Deshalb ein JA zur Mitsprache – und zur Vernunft!